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Lederpflege – so geht es richtig

Um lange Freude an deinem hochwertigen Pferdesattel aus Leder zu haben, brauchst du unbedingt die richtigen Reinigungs- und Pflegeprodukte.

Aber welche Produkte sind die richtigen, wann verwende ich Lederfett, Lederöl oder Sattelseife und wie oft?

Verschmutzte und feuchte Sättel und Trensen müssen immer sofort nach dem Ausritt im Gelände gereinigt werden, sonst fangen sie an zu schimmeln. Das Sattelzeug sollte je nach Häufigkeit und Ort der Ausritte entsprechend oft gereinigt und anschließend eingefettet werden. Es muss unterschieden werden zwischen dem Ausreiten im Gelände und dem Reiten in der Halle.   

Bei der Pflege ist es wichtig zu beachten, dass sich nicht jede Pflege auch gleichzeitig für Glattleder und Wildleder eignet.

Zur porentiefen Reinigung von allen Glattledern empfiehlt sich die Sattelseife, oft mit Bienenwachs, Carnaubawachs oder Glycerin versetzt. Es gibt aber auch flüssige Sattelseifen mit Sprühkopf, sogenannte Lederreiniger, die sehr leicht anzuwenden sind und sich eher für kleinere Teile wie Trensen etc. eignen. Sie werden alle mit einem weichen Tuch oder Schwamm aufgetragen und reinigen und konservieren in einem. Außerdem machen sie das Leder geschmeidig, wasserdicht und haltbarer.

Lederöl eignet sich vor allem bei sehr ausgetrocknetem Leder. Es muss allerdings äußerst sparsam   angewendet werden, da sonst das Leder aufquillt und Blasen werfen kann.

Als gute Alternative zum Lederöl kann auch Lederfett verwendet werden. Hier können Überschüsse mit einem trockenen Tuch entfernt werden.

Eine weitere Alternative ist der Lederbalsam. Dieser ist auch oft mit Bienenwachs, Vaseline und hochwertigen Ölen angereichert. Er zieht schnell ein, macht das Leder weich und geschmeidig und ist atmungsaktiv, im Gegensatz zum Lederöl.

Im Sommer empfiehlt es sich ein Pflegemittel mit UV-Schutz zu verwenden, damit das Leder von der Sonneneinstrahlung nicht spröde wird und die Farbe nicht verblasst.

Zur Reinigung von Nappaleder empfiehlt sich ein Reinigungsschaum, der mit einem weichen Schwamm aufgetragen wird oder einfach destilliertes Wasser mit Neutralreiniger oder Sattelseife verwenden. Nach dem Trocknen wird ein Spezialwachs aufgetragen, um das matte Schimmern zu erhalten.

Generell sollte Leder nicht mit Leitungswasser gereinigt werden, sondern am besten mit destilliertem Wasser, um Kalkflecken vorzubeugen.

Wildleder sollte grundsätzlich behutsam trocken mit einem Moosgummi – Block bei leichtem Schmutz oder mit einer Messingbürste bei gröberem Schmutz gereinigt werden. Es gibt aber auch Lotionen, die auf eine Reinigungsbürste aufgetragen werden und nicht direkt auf das Leder. So lassen sie sich gleichmäßiger verteilen. Mit einem Schwamm können auf diese Art und Weise auch Wasser- und Salzränder entfernt werden. Wichtig ist das anschließende Imprägnieren mit speziellen Sprays mit pflegenden Ölen wie Olivenöl, die es auch färbend gibt, um die Farbe aufzufrischen.

Bei verschmutztem Fettleder / Kilger Leder kann grober Schmutz bei nur leichtem Druck auch trocken abgebürstet werden. Wenn mit einem leicht angefeuchteten Lappen gereinigt wird, darf nicht zu stark gerieben werden, da sonst Flecken entstehen und die Farbe abgerieben werden kann. Bei dieser Lederart entsteht allerdings immer nach kurzer Zeit die typische Patina auf dem Leder. Wichtig ist das anschließende Imprägnieren mit den empfohlenen Lederpflegeprodukten der Hersteller, damit kein Wasser in die Poren eindringen kann, das Flecken hinterlässt.

Wenn du diese Tipps bei deiner Lederreinigung und -pflege berücksichtigst, wirst du lange Freude an deinen Lederprodukten haben.